Die "Buckelapotheker" von Oberweißbach und Königsee
Wenn es im Herbst kälter wird, konnten die Waldarbeiter in Thüringen nicht mehr ihrem Beruf nachgehen. So wurden vor allem in Oberweißbach und Königsee aus Waldarbeitern Laboranten und Olitätenhändler. (Olitäten kommt von dem lateinischem Begriff oleum und bedeute Öl.)
Die Waldarbeiter nutzten ihre guten Pflanzenkenntnisse und begannen Kräuter anzubauen und in Heimarbeit heilende Öle, Tinkturen, Pastillen und Salben herzustellen. Der Vertrieb wurde von Olitätenhändlern vorgenommen, die auch "Buckelapotheker" oder Balsamträger genannt wurden.
Die Rezepte hütete man als Familiengeheimnis und vererbte sie von Generation zu Generation.
Durch die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie ging der Erwerb zurück und der Beruf des Olitätenhändlers starb schließlich aus.